Die deutsche Arbeiterschaft hat sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Klasse
formiert und einen Kampf zur Durchsetzung politischer und sozialer Ziele geführt. Sie vor allem
hat die Weimarer Republik geschaffen sie hat sie aber nicht verteidigen können. Im »Dritten
Reich« wurden die Arbeiter gleichzeitig umworben und entrechtet. In der entstehenden
Bundesrepublik schließlich zerschlugen sich Hoffnungen auf Sozialisierungen. Die Zustimmung zu
der hier entstandenen politischen und sozialen Ordnung wuchs mit zunehmendem Wohlstand und die
Arbeiterklasse löste sich in der alten Bundesrepublik mehr und mehr auf. Trotz diametral
gegensätzlicher Bedingungen haben sich ähnliche Prozesse auch in der DDR vollzogen. Nachdem die
Arbeiterschaft am 17. Juni 1953 mit den klassischen Kampfmethoden der Arbeiterbewegung
vergeblich versucht hat das kommunistische Regime zu stürzen bildete sich ein modus vivendi
zwischen DDR-Bevölkerung und SED aus. Die Arbeiterschaft wurde in die egalitäre
Gesamtgesellschaft eingeschmolzen so dass sie in der Revolution von 1989 90 nicht mehr als
geschlossene Klasse auftrat. Diese Entwicklung wird in der bewährten EdG-Dreiteilung auf
knappem Raum thematisiert.