Am Beispiel Tanzanias stellt Andreas Eckert jene Afrikaner in den Mittelpunkt die zunächst
Funktionen im kolonialen Staatsapparat ausübten und dann - mit der Unabhängigkeit - das Erbe
der europäischen Kolonialherren an der Spitze des Staates antraten. Die afrikanischen
Verwaltungsmitarbeiter nahmen in der kolonialen Ordnung eine zentrale Rolle ein und agierten
als Mittler und Übersetzer zwischen Kolonisierenden und Kolonisierten. Diese Position eröffnete
ihnen neue Handlungsspielräume und Möglichkeiten die weit über das hinausgingen was die
kolonialen Organigramme ihnen als Tätigkeitsfelder zuwiesen. Vor dem Hintergrund ihrer enorm
heterogenen Erfahrungen Verhaltensweisen und Handlungsspielräume schreibt der Autor eine
politische Geschichte Tanzanias über einen Zeitraum von rund fünfzig Jahren.