In Übertragung machtpolitischer Kategorien der Neuzeit hat die ältere Forschung schon für das
Mittelalter Gegensätze und Rivalität zwischen den französischen und deutschen Staatswesen
betont. Die Fallstudien dieses Bandes überprüfen diesen Befund und zeichnen ein
differenzierteres Bild. Vor allem zeigt sich dass die staatlichen Beziehungen vielfach mit
dynastischen konkurrierten und diese oft die wichtigeren waren. Neben deutsch-französischen
Gegensätzen wird ein oft unerwartet enges Geflecht von Beziehungen aufgedeckt mit dessen Hilfe
staatliche Grenzen durch dynastische Politik erstaunlich leicht überwunden werden konnten.