Das Buch verbindet Mikro- und Makrosphäre die in der geschichtswissenschaftlichen
Rekonstruktion der Vergangenheit meist nur getrennt wahrgenommen werden mit Hilfe der
Kategorie der Erfahrung. Wer sich auf die individuellen und kollektiven Ebenen vergangener
Erfahrungen einlässt erkennt bald dass sich klein groß innen außen theoretisch praktische
subjektiv objektiv und viele andere Dualismen nur theoretisch säuberlich trennen lassen bei
der praktischen Arbeit an den Quellen aber generell in vielfacher Vernetzung begegnen mitunter
auch auflösen. Die Spannweite der Themen reicht von Körpererfahrungen und religiösen
Erfahrungswelten über Katastrophenerfahrungen bis hin zu spezifischen Institutionenerfahrungen
wie sie sich während der Frühen Neuzeit in der ländlichen Arbeitswelt in den getrennten
Konfessionen bei der Anwendung des Rechts und bei der Durchsetzung staatlicher Macht mit
wachsender Intensität fassen lassen. Die geschichtswissenschaftliche Erprobung des
Erfahrungsparadigmas die mit Rückgriff auf das methodologische Instrumentarium der Philosophie
der Theologie der Ethnologie und insbesondere der Wissenssoziologie erfolgt problematisiert
den interdisziplinären Diskurs und eröffnet neue Wege geschichtswissenschaftlicher Arbeit.