Der Begriff Meistererzählung ist in den letzten Jahren in der öffentlichen Debatte häufig als
Kampfbegriff gebraucht worden wenn es darum ging gegnerische Positionen als ideologisch zu
brandmarken. Weniger bekannt ist dagegen der Versuch innerhalb der historischen Wissenschaften
diejenigen Meister- oder Metaerzählungen zu identifizieren die der Praxis des Forschens in
spezifischen Disziplinen unausgesprochen zugrundelagen. In diesem Band erörtern sieben
Fachleute an welchen Erzählmustern sich die Historiographie die Literatur- und
Musikgeschichtsschreibung seit dem 19. Jahrhundert orientiert haben wenn es darum ging dem
Mittelalter einen Platz in einem allgemeineren Geschichtsbild zuzuweisen.