War die Entflechtung von Religion und Politik das Innovative der Frühen Neuzeit? Oder lag im
Gegenteil in der neuerlichen Verzahnung das Charakteristikum jener Zeit? Wenn die Verzahnung
von Religion und Politik das neue Element war dann stellt sich die Frage wie die Reformation
im europäischen Blick zu bewerten ist. War sie traditionales Element oder etwas Neues? Mit
dieser Fragestellung formuliert der Band eine neue Forschungsrichtung die die gegenwärtige
Reformationsgeschichtsschreibung herausfordert. Die Bewertungsmaßstäbe des 19. und 20.
Jahrhunderts die Tradition ausschließlich als Opposition der Neuerung verstanden müssen
revidiert werden. Denn: In der Frühen Neuzeit galt die innovative Kraft der Tradition als
selbstverständlich.