Nach der Eroberung von Königsberg durch die Rote Armee am 9. April 1945 und der Einverleibung
des nördlichen Ostpreußen in die UdSSR hatten sich die neuen Machthaber zum Ziel gesetzt aus
Königsberg eine sowjetische Stadt zu machen. Neben dem Bevölkerungsaustausch und der
Umbenennung in Kaliningrad im Juli 1946 kam der architektonischen Umgestaltung der stark
zerstörten Stadt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Bert Hoppe beschreibt und analysiert die
Verzahnung von Architektur- und Identitätspolitik sowie die ihr zugrundeliegenden Konzepte
Pläne und Umgestaltungsmaßnahmen auf einer breiten Quellenbasis die insbesondere auf Akten aus
Kaliningrader Archiven fußt. Der Autor zeigt daß es sich keineswegs um einen einlinigen Prozeß
handelte. Nicht zuletzt aus der Enttäuschung über uneingelöste Versprechen der hochfliegenden
Planungen erwuchs eine Bewegung die einen behutsameren und bewußteren Umgang mit den
architektonischen Zeugnissen der deutschen Stadtgeschichte forderte. Der Widerstand gegen die
Sprengung der Ruine des Königsberger Schlosses erlitt allerdings eine Niederlage. Aus der
Presse: Eine äußerst lesenswerte Publikation empfehlenswert weit über historische Fachkreise
und heimattreue Leser hinaus! Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 2001