Krieg ist ein globales Phänomen doch die Kriegserinnerungen und das Gefallenengedenken sind in
jedem Land unterschiedlich. In 20 Länderstudien loten die Autoren aus wie historische
Traditionen religiöse Prägungen und politische Ordnungen sich auf die Erinnerungsmuster des
neuzeitlichen Gefallenenkults auswirken. Trotz vieler Unterschiede zwischen den einzelnen
Ländern treten zwei Gemeinsamkeiten klar hervor: Alle Gefallenen werden politisch in Dienst
genommen um das eigene Staatswesen mit dem Tod der Soldaten zu legitimieren. Zugleich
individualisiert sich in allen Nationalstaaten das Gefallenengedenken das jeden Soldaten
einzeln mit seinem Namen und als gleichberechtigten Teil der Nation darstellt. Nur religiöse
und revolutionäre Märtyrerkulte sperren sich gegen diese Egalisierungstendenz. Länder und
Autoren: Australien: Joan Beaumont Chile: Stefan Rinke und Sylvia Dümmer Scheel China: Neil J.
Diamant Deutschland: Manfred Hettling und Jörg Echternkamp Finnland: Agilolf Kesselring
Frankreich: Mechtild Gilzmer Großbritannien: Stefan Goebel Irak: Ronen Zeidel Achim Rohde und
Amatzia Baram Israel: Maoz Azaryahu Italien: Michele Nani Japan: Tino Schölz Kanada: Jonathan
F. Vance Niederlande: Piet H. Kamphuis Polen: Joanna Wawrzyniak Schweiz: Georg Kreis
Sowjetunion Russland: Guido Hausmann Spanien: Carsten Humlebaek Türkei: Klaus Kreiser USA:
Michael Geyer Vietnam: Shaun Kingsley Malarney Das Buch richtet sich an Historiker innen mit
Schwerpunkt Militärgeschichte und Kulturgeschichte. Manfred Hettling geb. 1956 ist Professor
für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Halle-Wittenberg. Jörg Echternkamp geb.
1963 ist Projekteiter am Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Potsdam und Privatdozent an
der Universität Halle-Wittenberg.