Terroristische Gruppierungen operierten in den 1970er Jahren immer häufiger
grenzüberschreitend. Die Innere Sicherheit der einzelnen Nationalstaaten gewann dadurch eine
neuartige außenpolitische Dimension. Angesichts dieser Herausforderung aber auch im Kontext
breiter angelegter europäischer Integrationsbemühungen begannen die Mitglieder der
Europäischen Gemeinschaft gegen Mitte des Jahrzehnts im Rahmen der sogenannten TREVI-Konferenz
zu kooperieren. Die regelmäßigen Treffen begründeten informelle und transgouvernementale Formen
der Zusammenarbeit zwischen den Experten der jeweiligen Ministerialbürokratien und
Sicherheitsbehörden. Diese Funktionsweise sollte Effizienz gewährleisten schränkte aber die
Möglichkeiten demokratischer Kontrolle stark ein. Eva Oberloskamps Studie bietet erstmals eine
quellengestützte Untersuchung der frühen TREVI-Konferenz die als wegweisend für die weitere
Entwicklung einer europäischen Innenpolitik gelten kann.