Am 9. November 1989 führte die friedliche Revolution in der DDR zum Fall der Berliner Mauer und
ebnete den Weg für die deutsche Einheit. Auch wenn das einst geteilte Deutschland in vielerlei
Hinsicht heute erfreulich zusammengewachsen ist existieren weiterhin Bereiche deren
Aufarbeitung noch am Anfang steht. Hierzu zählt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit
den einzelnen Disziplinen ostdeutscher Fachgeschichte so auch der ostdeutschen Germanistik.Die
vorliegende Studie konzentriert sich auf ein Teilgebiet der ostdeutschen Germanistik nämlich
auf deren Wahrnehmung und Untersuchungsmethoden der DDR-Literatur selbst. Ausgangspunkt sind
die 1970er Jahre in denen die ersten größeren Publikationen zu diesem Gebiet in der DDR
entstanden. Von Interesse ist dabei vor allem der Blick hinter die Kulissen und zwischen die
Zeilen: Welche Anliegen verfolgten die Germanisten aus der DDR welche Besonderheiten
kennzeichnen ihr wissenschaftliches Arbeiten wie fällt ihre retrospektive Betrachtung heute zu
ihren Veröffentlichungen aus?In Form des Gesprächs mit Zeitzeugen über ihre Texte und anhand
von ihnen erstmalig zur Verfügung gestellter Materialien wird die Fachgeschichte der
ostdeutschen Germanistik zur DDR-Literatur seit den 1970er Jahren rekonstruiert wobei auch die
in neuerer Zeit entstandenen Arbeiten ostdeutscher Germanisten einbezogen werden. Dabei
erschließen sich neue bis heute unberücksichtigte Themengebiete.