Was heißt es Sklave zu sein? Was bedeutet es wenn die wichtigsten Bausteine zur Bildung von
Identität (Beruf Familie etc.) nicht frei gewählt werden können? Wie wirkt sich diese negative
Charakterisierung auf das Selbstbild und das Selbstverständnis von Sklaven aus? Welchen
Einfluss nehmen Missachtung und Misshandlung auf Selbstachtung Selbstschätzung sowie
Selbstvertrauen der Sklaven? Wird Identität von Sklaven nicht eher durch gesellschaftliche
Abgrenzung als durch Zugehörigkeit gefördert und gilt das für alle Epochen und Kulturen? Mit
diesen Fragen beschäftigen sich die zwölf Beiträge dieses Sammelbandes die mehrheitlich in
einer Ringvorlesung zum Thema Sklaverei und Identitäten gehalten wurden. Die Vorlesungen fanden
im Rahmen eines von der Universität Luxemburg geförderten Projektes zum Thema 'Slavery in the
Socio-Economic Context of the Roman Provinces of Germania Inferior and Germania Superior and
the Neighbouring Areas' statt. Es geht in diesem Band um das Verhältnis von Sklaverei und
Identität zu verschiedenen Zeiten aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen sowie in
diversen kulturellen Kontexten. Fragen der kollektiven Identität Praktiken der Ausbildung und
Zuschreibung von Identitäten durch Abgrenzung Freier von Sklaven Prozesse der Identifizierung
und Kategorisierung werden ebenso behandelt wie Probleme der sozialen Verortung die zu
unterschiedlichen Gemeinsamkeiten und Zusammengehörigkeiten führen können.