Bei der Mulomedicina des Theodoricus Cerviensis (1205-1298) Bischof von Cervia handelt es
sich um eine umfangreiche Pferdeheilkunde welche unter den Werken der beginnenden
Stallmeisterzeit (1250-1762) ihresgleichen sucht. Mit seiner Kompilation aus den wichtigsten
lateinischen pferdeheilkundlichen Texten schlägt Theodoricus eine Brücke zwischen bedeutenden
spätantiken Werken wie der Ars veterinaria des Vegetius (4. 5. Jahrhundert) und dem ca. 1250 56
entstandenen Pionierwerk mittellateinischer Hippiatrien der Medicina equorum des Jordanus
Ruffus Stallmeister Friedrichs II. Aufgrund dieser hohen Bedeutung konnte die Deutsche
Forschungsgesellschaft (DFG) für ein dreijähriges Projekt gewonnen werden (2015-2018) deren
Ergebnisse nun in insgesamt drei Bänden publiziert werden. Mit diesem zweiten Band wird eine
moderne Übersetzung der Mulomedicina auf der Basis der im ersten Band bereits vorgelegten
kritischen Edition von Lisa Sannicandro vorgelegt. Ein ausführlicher veterinärmedizinischer
Kommentar auch mit Berücksichtigung historischer Traditionen sowie Kapitel zur Quellenlage
und zu wichtigen inhaltlichen Fragestellungen und Untersuchungen ergänzen diesen Band.