Globalisierung ist kein modernes Phänomen sondern so alt wie die Menschheit selbst. Die
Begegnung mit anderen Kulturen spielt dabei eine zentrale Rolle: Die Art und Weise wie
Individuen und Gesellschaften darauf reagieren ermöglicht uns nicht nur tiefe Einblicke darin
wie andere Kulturen wahrgenommen werden sondern auch in das eigene Selbstverständnis. Die
vorliegende Dissertation untersucht genau diese interkulturellen Begegnungen in einer Zeit die
als eine der einflussreichsten Epochen der Globalisierung im modernen Sinn gilt: die Frühe
Neuzeit in England. Am Beispiel von sechs ausgewählten Stücken William Shakespeares (Titus
Andronicus A Midsummer Night's Dream The Merchant of Venice Othello Cymbeline und The
Tempest) wird die Entwicklung der Darstellung dieser Begegnungen in drei Phasen nachgezeichnet
die durch die Ausrichtung der zentralen Grenzüberschreitung (transgression presence und
inversion) definiert wird. Diese Entwicklung reflektiert so die Leitthese der Arbeit die
soziokulturellen Diskurse der Entstehungszeit der Stücke welche zu verstehen helfen wie
Prozesse der frühneuzeitlichen Globalisierung aufgegriffen fort- und umgeschrieben sowie
mitgestaltet wurden.