Rückblickend reicht die Geschichtsschreibung der Philosophie und des Denkens in koreanischer
Sprache bis ins 8. Jahrhundert zurück. Die vorliegende Bibliographie bietet einen umfassenden
Überblick über diese relativ lange Zeitspanne mit komplexen Entwicklungen. Anhand thematischer
und regionaler Kategorien wird versucht die gesamte Landschaft der koreanischen Philosophie-
und Geistesgeschichte aufzuzeigen. Der einleitende Text bietet eine chronologische
Rekonstruktion der Geschichte der philosophischen Geschichtsschreibung in Korea und schließt
die Lücke zwischen den vormodernen und modernen Diskursen. Er konzentriert sich hauptsächlich
auf zwei Aspekte: 1) Die moderne Transformation der traditionellen koreanischen
historiographischen Kenntnisse und Methoden die von konfuzianischen und buddhistischen
Gelehrten entwickelt und kultiviert wurden. 2) Die Diversifizierung der philosophischen
Geschichtsschreibung nach diesem Prozess der Globalisierung und der methodischen Transformation
die zu einer eigenen Darstellung der Weltgeschichte der Philosophie führt. Der Fall Korea ist
besonders interessant weil es trotz drastisch wechselnder hegemonialer Konstellationen seine
eigenen Versionen der Geschichte hervorgebracht hat. Es ist ein hervorragendes Beispiel für
eine alternative Geschichte der Philosophie die an der Peripherie der eurozentrischen und
sinozentrischen Ordnung geschrieben wurde.