1919 vereinte Gropius die Weimarer Kunstschulen zum Staatlichen Bauhaus. Rasch zeigte sich
jedoch die Inkompatibilität der Akademie mit den neuen Ideen. Die ausbrechenden Konflikte
wirkten im Selbstfindungsprozess des jungen Bauhauses als Katalysatoren. Ausgehend von einem
sozialwissenschaftlichen Institutionsbegriff beschäftigt sich die vorliegende Studie erstmals
mit der unterschätzten Bedeutung der Vorgängereinrichtungen des Weimarer Bauhauses für die
Realisierung seines Programms. Sie beleuchtet die Emanzipation des Bauhauses vom akademischen
Erbe der Hochschule im Spannungsfeld von Assimilation und Abgrenzung politischer Anfechtung
und permanentem Rechtfertigungsdruck Begeisterung und Enttäuschung.