Die außerordentliche Bedeutung von Martin Luthers hymnologischen Neuerungen im Zusammenhang
seines reformatorischen Programms ist unbestreitbar. Denn der hohe Stellenwert den er dem
Gemeindegesang in der Volkssprache einräumte führte zur Entstehung eines eigenen Repertoires
einstimmiger Gesänge die bis heute in Gebrauch sind und vielfältig bearbeitet wurden. Zugleich
verhalf das von Luther wahrscheinlich mit angeregte Geystliche gesangk Buchleyn Johann Walters
(1524) der mehrstimmigen Musik im protestantischen Gottesdienst zu der zentralen Rolle die sie
seither innehat.Die Beiträge beleuchten den Zusammenhang von Reformation und hymnologischen
Neuerungen und bemühen sich aus interdisziplinärer Perspektive um eine Rekontextualisierung
Luthers in seiner Zeit. Sie thematisieren nicht nur die Musikanschauung Luthers sondern auch
die seiner Zeitgenossen nicht nur die Musik sondern auch den Tanz.Am Beispiel Breslaus
schließlich werden die Folgen für die Musik durch die Einführung der Reformation diskutiert und
die Entwicklung des volkssprachlichen Gesangs im katholischen Gottesdienst.---STIMMEN ZUM
BUCH---Der Titel verdeckt in seiner Schlichtheit die Sprengkraft die hinter Luthers
Beschäftigung mit Musik stand. [...] Zudem werden in dem Symposiumsbericht auf sehr spannende
Art Aspekt wie Tanz Liturgie Gegenreformation Kirchenmusik in Breslau oder auch die
Thüringer Adjuvanten-Kultur in einen Bezug zur frühen protestantischen Musikanschauung
gebracht. (Katharina Hoffmann Liszt - Das Magazin der Hochschule 2017)