Im zweiten Teilband von 'Sein und Endlichkeit' werden als Haupttexte die Vorlesungen Vom Wesen
der menschlichen Freiheit (1947) und Welt und Endlichkeit (1949 1966 wiederholt) publiziert.
Der Leitfaden der diese wichtigen Vorlesungen sowie alle weiteren in diesem Band gesammelten
Schriften Eugen Finks untereinander verbindet ist in der Frage des Verhältnisses zwischen
Mensch und Welt zu suchen. Die Dimensionen der Kosmologie und der Anthropologie sind hier
ineinandergeschlungen und der Mensch wird als das endliche Wesen charakterisiert das durch
seine Freiheit weltoffen ist. Die Freiheitsfrage entreißt so den Menschen einer in Fachbereiche
gesonderten Betrachtung und verweist ihn auf das Ganze. Dies wird von Fink durch eine kritische
Erörterung von zwei höchst unterschiedlichen Modellen des Freiheitsproblems in der Geschichte
der Metaphysik - denen von Kant und Nietzsche - exponiert. Finks Denken wendet sich sowohl zu
einer kosmologisch gegründeten Anthropologie wie auch zur Frage nach dem Seinsganzen der Welt.
In einer weitreichenden Auseinandersetzung mit Kant Husserl und Heidegger exponiert Fink die
Frage nach der kosmologischen Differenz d. h. dem Unterschied von Welt und binnenweltlich
Seiendem und schafft die Basis einer Kosmologie die in einer nicht metaphysischen Richtung
das Problem von Raum und Zeit und Erscheinung stellt.