Diesem Buch liegt die Frage nach der Identität des europäischen Denkens zugrunde. Es untersucht
wie sich im Abendland eine spezifische Gestalt des Wissens formiert hat.Dies geschieht zunächst
anhand des Begriffs der Autonomie nach der in der griechischen Antike die Wissenschaften als
eine selbsttätig-durchsichtige Veranstaltung konzipiert wurden sowie anhand des Begriffs der
Autorität nach der im römischen Denken Wissen an die auctoritas von Personen gebunden
blieb.Auf dem griechisch-römischen Hintergrund wird dann vor allem das Trinitätsmodell von
Augustin das für das Denken im Mittelalter maßgebend war als Vereinigung des Autonomie- und
des Autoritätskonzepts rekonstruiert: Vater Sohn und Heiliger Geist sind als drei Personen
zugleich Ein Wissen.Mit Descartes Begründer der neuzeitlichen Wissenschaften treten dann
Autonomie und Autorität auseinander verweisen jedoch aufeinander: er konzipiert einerseits die
Wissenschaften als autonome Handlungen des menschlichen Geistes die andererseits der Autorität
Gottes bedürfen um wahres Wissen zu begründen.Schließlich wird anhand der Philosophie Kants
als Repräsentanten des modernen Denkens untersucht wie sich in ihr die Autonomie menschlicher
Erkenntnis mit dem Glauben verbindet der Mensch sei zur Verwirklichung des Reichs Gottes auf
Erden berufen.Die Arbeit versteht sich als epistemologischer Beitrag zur Diskussion um den
Charakter des westlichen Denkens.