Die Frage nach dem Sinn des Lebens gilt vielen Menschen als das philosophische Problem
schlechthin. Aber in der akademischen Philosophie hat sich lange Zeit niemand damit
beschäftigen wollen. Das wichtigste Ziel dieses Buches ist es deshalb diese Lücke zu schließen
und zwar in zwei Schritten: Im ersten Schritt muss untersucht werden welchen Sinn die Frage
überhaupt hat. Dafür ist zum einen der systematische Ort dieses Problems innerhalb der
Philosophie zu bestimmen: Es ist dies nicht wie viele meinen die Ethik auch nicht die
Religionsphilosophie sondern eine moderne Metaphysik die in diesem Buch auf kantianischer
Grundlage entwickelt wird (I). Zum anderen sind die Begriffe Leben und Sinn sowie deren
Zusammenhang zu klären (II). Der zweite Schritt widmet sich der kritischen Analyse vorhandener
Antworten. Zunächst werden zwei Ansätze zurückgewiesen die in der Moderne besonders verbreitet
sind: die Sinnsuche mit naturwissenschaftlichen Mitteln und die Idee wir könnten unserem Leben
selbst einen Sinn geben (III). Dagegen wird die Auffassung vertreten dass wir Sinn nicht
entdecken oder stiften sondern nur über ihn reflektieren können. Gegenstand solcher
metaphysischen Reflexionen ist das Negative in der Welt das früher schon das Theodizee-Problem
auslöste: Tod Leid Ungerechtigkeit (IV). Am Ende des Buches steht die These dass wegen
dieser Unvollkommenheiten das Leben als Ganzes keinen Sinn hat. Metaphysik kann heute nur noch
negativ sein (V).