Bis an die Grenzen des Denk- und Erfahrbaren zu gehen - das hat Künstler und Philosophen seit
der Antike immer wieder herausgefordert. Rainer Marten skizziert drei Weisen der Radikalität
des Geistes die auf philosophischen theologischen und schriftstellerischen Wegen Grundfragen
menschlicher Existenz ausloten. Bei Heidegger Paulus und Proust werden drei gewaltige Entwürfe
vorgestellt in denen Phänomenbereiche wie Leben und Tod Glück und Zeit Glaube und Wahrheit
pointiert zur Sprache kommen. Im Sinne einer erhellenden nicht entzaubernden Aufklärung dessen
was der Geist in seinen Grenzgängen und Grenzüberschreitungen vermag tritt eine doppelte
Poesie auf: Alles was Philosophie und Theologie als gesichertes Wissen als erfasste
Wirklichkeit und als begründete Wahrheit formulieren weist einen poetischen Charakter auf.
Diesen aber suchen sie - erneut mit poetischen Mitteln - zu verdecken. So kommt auf den
freigestellten Geist der ganz auf sich selbst setzt der Härtetest zu die Poesie die sich
auf poetische Weise als Poesie verdeckt als solche anzuerkennen. Indem Poesie sich als Poesie
überschreitet eröffnet sich dem Menschen die Möglichkeit das Verhüllte Verborgene
Unzugängliche ja letztlich das Geheimnis und das Wunder des Lebens Wirklichkeit werden zu
lassen und in sein vielfältig geteiltes Leben und sein praktiziertes Selbstsein aufzunehmen.