In der Moderne kommt der Frage nach der Identität eine besondere Bedeutung zu. Antworten auf
die Frage Wer bin ich? sind immer weniger durch kulturelle Traditionen geprägt. Dieser Verlust
kann philosophisch als Gewinn gedeutet werden wenn er den Blick für unsere menschliche
Situation öffnet. Der gegenwärtig populäre Ansatz beim Individuum als Ausgangspunkt für die
Frage nach der Identität verkennt jedoch die Bedingungen der leiblichen Existenz. Arbeiten von
Merleau-Ponty und Waldenfels zeigen dass wir als leibliche Wesen immer schon auf die
Wirklichkeit die uns umgibt und auf die Anderen die mit uns leben ausgerichtet und mit
ihnen verbunden sind. Identität erweist sich so als verflochten in eine Dynamik die immer auch
über sie hinaus geht. Nie sind wir ganz bei uns selbst Eigenes und Fremdes lassen sich nicht
trennen. Die phänomenologische Analyse legt dar dass Verbundenheit ebenso zu unserer Identität
gehört wie Getrenntsein. Identität in einer offenen Wirklichkeit zeigt sich in
unterschiedlichen Spuren die je ihre eigene Qualität Stärke und Begrenzung haben sie zeigt
sich als Verflechtung als narrative Identität als Individualität. Die Studie zeichnet diese
Spuren nach.