'Mannigfache Weisen des Nichts und der Nichthaftigkeit unterlaufen und durchstimmen alle Dinge
so wie sie konkret in der Welt sind: Menschen verlassen uns wir verlieren Dinge und
Geschehnisse aus den Augen. Lichter verlöschen in der Finsternis. Eine Gelegenheit kehrt nicht
wieder. Ein Stein kommt ins Rollen ein Blatt löst sich vom Baum. Eine Hoffnung wird
enttäuscht. Eine Wunde schmerzt. Oder auch: ein Licht blitzt auf. Ein Traum geht in Erfüllung.
Eine Begegnung wiederholt sich. Ein Stern fällt. Das Nichthafte ist weder bloß nichtig noch
bloß negativ. Es ist im Anheben und Aufhören im Anderen und Fremden im Bestimmtsein in
Gegensatz und Widerspruch. Es ist in der Distanz und im Zwischenraum ist zwischen den
Jeweiligen und in jedem Einzelnen selbst. Das Nichthafte bedroht und tröstet bewegt und
unterbricht ist im Erinnern und im Vergessen. Wo etwas ist da ist auch Nichthaftigkeit um es
herum und in ihm kein Sein begegnet ohne dass da nicht ein Raum des Nichts wäre aus dem und
in dem es ist.'Im Ausgang von kurzen Textausschnitten und von Gedichten (z. B. japanischen
Haiku) werden in diesem Buch unterschiedliche Weisen wie es 'Nichts' gibt sichtbar gemacht.
In den ersten beiden Teilen steht der Bezug zwischen dem Jeweiligen Erstaunlichen und dem Raum
der Nichthaftigkeit im Vordergrund. Der dritte Teil thematisiert das Nichts unausdrücklich
insofern es um das Zwischen von Himmel und Erde geht und damit auch um die Nichthaftigkeit des
sinnlich-sinnhaften Inder-Welt-Seins. Der vierte Teil betrifft Aspekte der besonderen
Zeitlichkeit des Menschen sein Altwerden und seinen Tod.