Immer früher immer zielgerichteter sollen Kinder lernen. Eltern scheuen keine Mühen um dem
Nachwuchs vom ersten Lebenstag an umfangreiche Bildungsangebote zukommen zu lassen.
ErzieherInnen und LehrerInnen sorgen dafür dass Kinder optimal auf die Schule vorbereitet
sind. Dabei greift man gerne auf neurophysiologische Erkenntnisse zurück und setzt vor allem
auf kognitive Förderung. Doch die Frage ist ob hier nicht wichtige Aspekte kindlichen Lernens
übersehen werden.Dieses Buch vertritt die These: Kinder lernen leiblich. Der leibliche Aspekt
des Lernens bezieht sich dabei auf eine spürende Form der Weltaneignung. Kinder nehmen nicht
einfach Sinnesreize auf die dann im Gehirn zu irgendwelchen Synapsen transformiert werden.
Über ihren Leib der mehr darstellt als der messbare Körper treten sie in umfassende
Wechselbeziehung zu den Dingen und Menschen ihrer Umgebung. Dabei werden sie affektiv betroffen
von den Blicken Stimmungen und Haltungen der Personen ihres Umfeldes. Mit Neugier und
unersättlichem Antrieb verleiben sie sich die Welt ein.Das Buch führt zunächst anhand
praktischer Beispiele in das Vokabular der leiblichen Kommunikation nach Hermann Schmitz ein.
Danach werden unterschiedliche Lernereignisse wie etwa Laufen lernen Sprechen lernen sauber
werden eigene Gefühle kennenlernen phänomenologisch beschrieben. Eltern und Pädagogen können
hier nachvollziehen wie sehr die leibliche Erfahrung des Kindes beim Lernen im Mittelpunkt
steht und wie diese durch den Erwachsenen unterstützt werden kann.