Dieses Buch erzählt eine weitgehend vergessene Geschichte: die der Beziehungen Bergsons zur
deutschen Philosophie seiner Zeit. Von Schöpferische Entwicklung (1907) bis Die beiden Quellen
der Moral und der Religion (1932) definiert Bergson seine eigene Philosophie immer wieder von
Grund auf neu. Er bereichert sie um anthropologische Themen in denen der Nachhall der
deutschen Debatte über die Lebensphilosophie hörbar ist. Im Durchgang durch die Analyse der
deutschen Polemiken die in jenen Jahren Bergson betrafen oder an denen er beteiligt war wird
hier nicht nur die Rezeption von Bergsons Werk in Deutschland verfolgt sondern auch der
nachhaltige Einfluss dieses intensiven Dialogs: sowohl auf die Philosophie des französischen
Denkers (Die beiden Quellen) als auch auf Philosophen von Rang wie Eucken Simmel Driesch
Windelband und Scheler. Die vier Stationen in die das Buch diese philosophische Begegnung
gliedert (entsprechend den Städten Jena Berlin Heidelberg und Göttingen) vermitteln uns ein
neues Profil von Bergsons Denken das sich vollkommen auf der Höhe der zeitgenössischen Debatte
über die brennenden Fragen der Technik der Geschichte und des Krieges zeigt.