Sri Aurobindo ist einer der bedeutendsten indischen Philosophen und Weisen des 20.
Jahrhunderts. Durch seine gründliche Kenntnis der westlichen Literatur und Kultur einerseits
und der philosophischen und spirituellen Tradition Indiens andererseits ist er zum
hervorragenden Vermittler zwischen westlichem und indischem Denken geworden. Im Zentrum seiner
Philosophie steht die Person. In diesem Buch wird untersucht ob sein Personbegriff vereinbar
ist sowohl mit dem westlichen Denken als auch mit den Schriften der klassischen indischen
Tradition. Mit dem Personbegriff ist auch der Begriff des Bewusstseins eng verknüpft weshalb
sich ein Vergleich mit der modernen Bewusstseinsdiskussion in der Philosophie und in den
Neurowissenschaften aufdrängt. Der integrale Yoga von Sri Aurobindo lässt viele Gemeinsamkeiten
mit der christlichen Mystik erkennen. Sri Aurobindo lehnt den Pantheismus ab. Seine Philosophie
steht am ehesten dem Panentheismus nahe. Ähnlich wie bei Teilhard de Chardin führt die
Evolution zur Offenbarung der göttlichen Wirklichkeit die ihren schönsten und höchsten
Ausdruck in der personalen Dreiheit von Sein - Wissen - Seligkeit (Saccidananda) findet.