Platons Bildungsbegriff wirft die Frage auf unter welchen Voraussetzungen sich die
epistemische Suche tatsächlich als seelischer Wandel realisiert. Die platonischen Motive der
Selbstsorge und des guten Lebens der Seelentherapie und Scham führen wie die Untersuchung
zeigt auf eine selbstreflexive und auf das Ziel des Guten hin ausgerichtete Erkenntnisbewegung
die vermittelnd und heilend auf das Seele-Leib-Verhältnis wirkt. Die Studie konturiert die
Dynamik seelischer Lernprozesse an spezifischen auch bildlichen Vergegenwärtigungsformen und
an Übergängen von Wissen. Platons Verankerung seines Bildungskonzepts in einer philosophischen
Anthropologie und seine Transformation von Rhetorik und Poetik werden an der Eros-Figur im
Phaidros manifest.