Das Buch versteht Gelassenheit - insbesondere im Verbund mit Besonnenheit-- als ganzheitliche
Freiheitspraxis auf der Basis eines zeitgemäßen Tugendbegriffs. Wird Gelassenheit im
Tugendsinne verstanden so ist sie mehr als eine bloße Wohlfühlkategorie und erschöpft sich
nicht in einer primär erfolgstaktischen Strategie. Der Band zielt hingegen auf eine Kultur der
Aufmerksamkeit in der das Streben nach ehrlicher Selbstbetrachtung und Selbstregulierung
veränderte Weltbezüge und neue zwischenmenschliche Umgangsweisen hervorbringt. Im Zuge einer
Anerkennung auch passivischer und rezeptiver Potentiale kommen Perspektiven für eine
grundlegende Neuausrichtung unseres Handelns zum Tragen. Im Blick auf die Antike wird dabei
eine kritische Einschätzung stoischer Konzepte vorgenommen die heute erneut im Trend liegen.