Kurztext Zwang steht in pädagogischen Arbeitsfeldern zu Recht unter Verdacht. All zu oft wurden
Kinder und Jugendliche im Namen hehrer pädagogischer Ziele gequält und man hat versucht ihren
Willen zu brechen. Trotzdem offenbart ein fallverstehender Blick dass Zwang Kindern in
bestimmten Momenten ihrer Biographie wichtige Entwicklungsimpulse vermitteln und
Bildungsbewegungen anstoßen kann. Das gilt zunächst für die Familienerziehung. Ob das auch auf
die Sozialpädagogik insbesondere die Heimerziehung übertragbar ist will dieses Buch
herausfinden. Anhand vieler Fallbeispiele aus Heimgruppen wird veranschaulicht unter welchen
Bedingungen institutionelle Zwangselemente eine hilfreiche Funktion für die Entwicklung von
Kindern und Jugendlichen entfalten können und wann bzw. bei wem sie mehr Schaden als Nutzen
anrichten. Inhalt 1 Zwang im Rahmen von Hilfeprozessen. Eine erste Klärung von Begriffen und
Zusammenhängen 1.1 Zwang -- eine erste Definition 1.2 Drei Formen von Zwang im Rahmen der
Sozialen Arbeit 1.2.1 Zwangsmomente und Zwangselemente 1.2.2 Hilfe im Zwangskontext 1.2.3
Erziehung unter der Bedingung von Unfreiheit 2 Zwangsmomente in der Familienerziehung: Warum
und wie Zwangsmomente Bildungsimpulse darstellen können 2.1 Analyse von Erziehungsepisoden mit
Zwangsmomenten 2.2 Systematische Betrachtung von Zwang und seiner Wirkungen 2.3 Erste
Schlussfolgerungen in Form von Thesen 3 Institutionelle Zwangselemente in Heimgruppen:
Kontextbedingungen Formen und Zielgruppen 3.1 Unterschiede in Familie und Heim 3.1.1
Kontextbedingungen für Zwangselemente im Heim 3.1.2 Die elterliche Delegation von Zwang 3.1.3
Zwischenfazit 3.1.4 Angelehnte und eigene Einbettungsformen von Zwangselementen im Heim 3.2
Welche Formen von Zwang wenden die Heime an? 3.2.1 Zwang die Aufnahme ins Heim betreffend
3.2.2 Zwang der die physische Überwältigung und den Transport gegen den eigenen Willen
betrifft 3.2.3 Zwang der die eigene Bewegungsfreiheit einschränkt 3.2.4 Zwang derdie eigene
Entscheidungsfreiheit einschränkt 3.2.5 Zwang im Zusammenhang mit dem Entzug von Privilegien
3.3 Vorerfahrungen mit Zwang 3.4 Wie reagieren Kinder und Jugendliche auf Zwang bzw.
Zwangselemente? 4 Auszeiträume in der Heimerziehung: Anwendungsformen Chancen und Risiken 4.1
Auszeiten und Auszeiträume in der Heimerziehung 4.2 Für welche Interventionsformen werden
Auszeiträume gebraucht? 4.3 Das Grünauer Konzept 4.4 Quantitative Aspekte der Nutzung von
Auszeiträumen in zwei Einrichtungen 4.5 Verlaufsbeispiele 4.6 Chancen und Risiken von
Auszeiträumen 5 Die Stimmen der von Zwang Betroffenen hören verstehen und einordnen 5.1
Methodische Vorbemerkungen 5.2 Themenbezogene Aussagen 5.2.1 Die Aufnahme ins Heim 5.2.2
Verpflichtende Punkte- und Stufenprogramme 5.2.3 Geschlossene Türen und ausstiegssichere
Fenster 5.2.4 Auszeiträume 5.2.5 Was wissen die Eltern von den Zwangselementen? 5.3 Fazit 6
Rechtliche Grundlagen 6.1 Einleitung Terminologisches Normadressaten 6.2 Zwang und Gewalt bei
der Erziehung in der elterlichen Familie aus familienrechtlicher Sicht 6.2.1 Zwangssituationen
der Kapitel 1-5 (in Stichworten) 6.2.2 Rechtliche Würdigung 6.3 Zwang und Gewalt bei der
Erziehung in einer Einrichtung aus familienrichterlicher Sicht 6.3.1 Zwangssituationen der
Kapitel 1-5 (in Stichworten) 6.3.2 Rechtliche Würdigung 6.3.3 Genehmigungsvorbehalt
freiheitsentziehender Maßnahmen 1631b BGB 6.4 Zwang und Gewalt bei der Erziehung aus
strafrechtlicher Sicht 6.4.1 Grundsätze 6.4.2 Einzelne Straftatbestände 6.4.3 Strafverfolgung