Jon Fosse einer der größten europäischen Autoren und Dramatiker ist in seinem neuen Roman
wieder ein Meister der Sprache der Musik. Asle ein Maler lebt seit dem Tod seiner Frau
allein in einem kleinen Ort bei Bjørgvin einer Stadt die an der Südwestküste Norwegens liegt.
Er will nicht mehr malen was er sieht sondern will bis zu einem Punkt vordringen der hinter
dem Gegenständlichen liegt. In seinem gerade vollendeten Ölgemälde etwa auf dem sich zwei
breite Pinselstriche kreuzen bringt er ein besonderes Licht zum Vorschein ein beinahe
göttliches Leuchten. Seine einzigen Freunde sind sein alter Nachbar Åsleik ein Fischer und
Kleinbauer der Junggeselle ist sowie Beyer sein in der Stadt lebender Galerist. Dort lebt
auch ein anderer Asle der ebenfalls Maler aber dem Alkohol verfallen und sehr einsam ist -
zwei Versionen eines Menschen zwei Versionen eines Lebens. Dass sie einander in der
Weihnachtszeit begegnen ist das Herzstück des Romans. Vor dem Hintergrund der norwegischen
Landschaft dem Meer den Fjorden erzählt Jon Fosse in diesen ersten beiden Teilen seines
siebenteiligen Opus magnum auf eindringliche geradezu betörende Weise von den existentiellen
Fragen des Lebens von Liebe und Einsamkeit Leben und Tod von Licht und Schatten Glaube und
Hoffnungslosigkeit - und vom Wesen der Kunst. Alles ist immer da nichts ist vergangen also
fließen Vergangenheit und Gegenwart in eins. "Langsame Prosa" nennt er dieses melodiöse Buch
dabei ist sein wunderbar kreisendes tastendes Schreiben auch bisher schon nicht hastig
gewesen. Jetzt erreicht es eine neue Qualität.