Ralph Krass - so heißt ein verschwenderisch großzügiger Geschäftsmann der Menschen mit
kannibalischem Appetit verbraucht. Ist er unendlich reich oder nur ein Hochstapler kalt
berechnend oder träumt er hemmungslos? Er will sich seine Gesellschaft kaufen immer nur
selbst der Schenkende sein. Als in Neapel Lidewine in seinen Kreis tritt - eben noch die
Assistentin eines Zauberers eine junge Abenteurerin - bietet er ihr einen ungewöhnlichen Pakt
an. Beobachtet wird das Ganze von seinem Sekretär dem Pechvogel Dr. Jüngel mit einem Blick
voll Neid und Eifersucht. Aber erst nachdem die Gesellschaft von Herrn Krass durch einen Eklat
auseinandergeflogen ist gelingt es ihm an seinem Zufluchtsort in der französischen Provinz
die Mosaiksteine des Geschehenen zu einem Bild zu ordnen - während Menschen wie der stumme
Kuhhirte Toussaint der Schuster Desfosses und Madame Lemoine mit ihren Wellensittichen ihm
eine Ahnung davon vermitteln wie alles mit allem rätselhaft zusammenhängt. «Krass» dieser
atmosphärische bildstarke Roman über das was das Verstreichen von Zeit mit Menschen tut ist
zugleich Liebesroman und Geschichte über Verlust und magisches Wiederfinden - manchmal
aufgehellt durch leisen Humor aber vor allem dunkel und in dieser Dunkelheit ergreifend schön.
Eine große Erzählung die den Bogen von Neapel über Frankreich bis nach Kairo schlägt und
eines der fesselndsten ja überraschendsten Bücher die Martin Mosebach bisher geschrieben hat.