Vincent Klink weiß es aus eigener Erfahrung: Ein Festmahl erfordert großes Geschick - von der
Tischordnung über die Auswahl und Zubereitung der Speisen bis hin zur hohen Kunst der
Konversation. Doch woher stammt eigentlich dieser festgeschriebene Kodex «gastronomischen
Anstands»? Natürlich aus Frankreich genauer: aus der Feder von Balthazar Grimod de la Reynière
(1758-1837) Gourmand der ersten Stunde und Begründer der Gastronomiekritik. In eine
wohlhabende Pariser Familie geboren widmete er sein Leben den Gaumenfreuden der französischen
Küche: Er verfasste Regelwerke für Gastgeber und Gäste bewertete Nahrungsmittel und
rezensierte Rezepte - mit scharfer Zunge köstlichem Humor und hinreißendem Esprit. Nicht
selten werden seine Kommentare zum kulinarischen Leben zu Aussagen über die gesellschaftlichen
Umwälzungen nach der Revolution. Mag der Aristokrat auch vielen alten Sitten nachtrauern ist
er doch Verfechter eines wohltemperierten Fortschritts: «Die Tafel macht uns alle
gleich.»Dieser Band versammelt die wichtigsten Schriften des ersten modernen Feinschmeckers.
Präsentiert werden sie von Vincent Klink der in Grimod einen «Bruder im Geiste» und
maßgeblichen Wegbereiter seiner eigenen Zunft sieht. Klink tritt zudem in einen genussvollen
Dialog mit seinem französischen Vorgänger: Neben einer Einführung in dessen Leben und Wirken
interpretiert er die Rezepte der alten Cuisine française und serviert sie in neuen Variationen:
zum Nachkochen und Genießen.