Dirk Stermanns Roman «Sechs Österreicher unter den ersten fünf» der sich allein in Österreich
über hundertfünfzigtausend Mal verkaufte hatte einen Helden namens Dirk Stermann. Nun hat der
Autor ein neues Buch über diesen Mann geschrieben. Es beginnt wie eine amüsante
Gesellschaftssatire aus dem heutigen Wien: Dirk und seine Frau stehen vor einem Problem. Sie
muss für ein paar Monate beruflich ins Ausland aber er hat jetzt wirklich keine Zeit sich den
ganzen Tag um den gemeinsamen Sohn Hermann zu kümmern. Professionelle Hilfe muss also her.
Freunde empfehlen sehr modern einen männlichen Babysitter. Sie hätten einen Ukrainer sehr
erfahren und gebildet immer ein Zitat von Joseph Roth auf den Lippen. Und Dirk
entscheidet sich gegen all die blonden jungen Frauen ebenfalls für einen Ukrainer. Auch wenn
Maksym eigentlich nie Klassiker zitiert. Und erst macht der schweigsame Osteuropäer seine Sache
auch ganz gut. Aber dann beginnt er neben dem Sohn auch den Vater zu sitten. Und von da an
scheint es nur noch eine Richtung zu geben: abwärts. Ein Roman wie ihn nur Dirk Stermann
schreiben kann: komisch grausig herzerwärmend.