Die junge Biologin Andrea Boländer sitzt fünf Tage und Nächte als Geisel in einem entführten
Flugzeug gefangen gezwungen zur Passivität und zum Beobachten auf ihrem Fensterplatz Reihe
zehn. Über den politischen Zusammenhang kann sie nur spekulieren. Provoziert von einem
skandalös bürokratischen Fragebogen des deutschen Versorgungsamtes an die «Opfer von
Gewalttaten» nach ihrer Befreiung nimmt sich Andrea vor die erlebten Schrecken minuziös zu
beschreiben und in der Erinnerung zu wiederholen: die Todesangst die Ungewissheit der
ablaufenden Ultimaten die unglaubliche Befreiung - das ganze absurde blutige Theater des
Terrorismus. Delius protokolliert den Alptraum einer modernen Gefangenschaft - zwischen Terror
Politik und Medien. Nach «Ein Held der inneren Sicherheit» ist «Mogadischu Fensterplatz» der
zweite Teil einer Chronik des Jahres 1977 des Wendepunkts der bundesdeutschen
Nachkriegsgeschichte.