Die Autorin stellt in diesem Buch die mittelhochdeutschen und frühneuhochdeutschen
Antikenromane des 12. bis 15. Jahrhunderts erstmals im Zusammenhang dar. Der mittelalterliche
Antikenroman ist eine Mischform aus antiken und mittelalterlichen historiographischen und
romanhaftem Elementen. Aus den Antikenromanen hat das Mittelalter ebenso welthistorische
Orientierung wie Modell vorbildlichen Kampfverhaltens höfischer Etikette und exemplarischer
Liebe gezogen. Im Mittelpunkt steht dabei die eigene Gegenwart die zugleich in die höfisierte
Antike zurück projiziert und aus ihr legitimiert wird.In den zentralen Kapiteln des Buches
werden die wichtigsten deutschsprachigen Romane - Alexander- Eneas- Troja- und
Apolloniusroman - sowie die zugehörigen Texte vorgestellt und interpretiert. Diese
systematische und umfassende Dar-stellung wird durch eine historische Perspektive ergänzt
indem die literarhisto-rische Bedeutung und der Gattungszusammenhang der Antikenromane
beschrieben werden.