Wer Storms Werk mit der vielfach zitierten 'Husumerei' und Provinzialität verbindet assoziiert
es oftmals auch mit gesellschaftlicher und ästhetischer Konventionalität. Nachdem diese
pauschalen Urteile in der neueren Forschung schon seit Längerem in Frage gestellt wurden räumt
dieser Band nun endgültig mit ihnen auf. Er zeigt vielmehr dass Storms Werk bewusst mit den
Grenzen zwischen Normen und Tabus Konventionen und Transgressionen umgeht. Aus der
ertragreichen Perspektive der Abseitigkeit dem Abseits ja sogar aus der Spökenkiekerei
erschließen Storms Texte tiefe Einblicke in menschliche Abgründe und gesellschaftliche
Missstände und eröffnen eine weite Sicht auf die verschiedensten Formen der Entgrenzung auf
Abweichungen und Abnormitäten.Der vorliegende Sammelband geht auf ein internationales
Storm-Kolloquium zurück das im November 2017 an der Universität Lüttich stattfand. Anhand
eingehender Untersuchungen die nicht nur einen neuen Blick auf allbekannte Storm-Novellen
werfen sondern auch bislang kaum beachtete oder wenig geschätzte Texte behandeln entsteht das
breit gefächerte Bild eines Dichters der in seinem bisweilen affirmativen zumeist aber
widerständigen Umgang mit Publikationspraktiken Konventionen und Denkgewohnheiten auf der Höhe
seiner Zeit wenn nicht gar dieser voraus war.