Die Frage welchen Beitrag Karl Lachmann (1793-1851) zu Methodik und Theorie der Edition
vormoderner handschriftlich überlieferter Texte geleistet hat ist schwerer zu beantworten
als es die geläufige Rede von der Lachmannschen Methode vermuten lässt. Im vorliegenden Band
erfolgt eine umfassende Auseinandersetzung mit dieser Frage wobei die internationale vor
allem von italienischen Philologen vorangetriebene Lachmann-Forschung ebenso einbezogen wird
wie Lachmanns Gesetze zur Tragweite und zu den Grenzen der mechanischen Recensio.Davon
ausgehend stellt der vorliegende Band die Aktualität von Lachmanns Programm einer
strenghistorischen Kritik zur Diskussion: Repräsentative Positionen aus der an Lachmann
anschließenden Methodendiskussion - darunter auch Extrempositionen wie sie z.B. Bernard
Cerquiglini vertreten hat - werden mit einem weiten Spektrum überlieferungsgeschichtlicher und
editionspraktischer Befunde konfrontiert.