Die Beiträge des Bandes untersuchen an lokalen und regionalen Beispielen Erinnerungsgeschichten
von Annahme- und Abweisungserfahrungen von Integrationsbemühungen und Abgrenzungsverhalten der
Aufnahmegesellschaften gegenüber Flüchtlingen und Vertriebenen in der Nachkriegszeit und frühen
Bundesrepublik. Die Integrationsverläufe der Neubürgerinnen und Neubürger waren von einer
Vielzahl von Faktoren abhängig: Neben der Politik der jeweiligen Besatzungsmacht und der Frage
wie die Zwangsmigrantinnen und -migranten selbst mit ihrer schwierigen Situation umgingen hing
der Erfolg vor allem von der Haltung der Einheimischen gegenüber den Neuankömmlingen ab. Dabei
waren beide Gruppen bei weitem nicht homogen. Verhaltensweisen der Aufnahmegesellschaften
konnten sich lokal und regional stark voneinander unterscheiden wodurch der Prozess des
Einlebens beschleunigt verzögert oder behindert wurde. Der Band thematisiert die Probleme des
Aufeinandertreffens und des SichArrangierens sowohlaus dem Blickwinkel der Ankommenden wie auch
der ansässigen Bevölkerung und überprüft das gängige Narrativ einer erfolgreichen
Integrationsgeschichte.