Ehefrau Tochter und Schwiegertochter: Erstmals rücken die drei Otto von Bismarck am nächsten
stehenden weiblichen Familienangehörigen gemeinsam in den Fokus der historischen Forschung.
Andrea Hopp betrachtet Johanna Marie und Marguerite von Bismarck als adelige Akteurinnen aus
drei Generationen und wirft ein Licht auf bislang unbeachtete Machtstrukturen in der Familie.
So unterschiedlich die drei mit den ihnen zugedachten Rollen umgingen so einig waren sie sich
in ihrem elitären Selbstverständnis das sie mit ihrem Ehemann Vater und Schwiegervater
teilten. Die Verteidigung hergebrachter adeliger Vorrechte gegen die modernen
bürgerlich-liberalen Kräfte erachteten sie daher als zentrale Aufgabe. Insbesondere als
emotionale Bezugspersonen wirkten sie sowohl auf den Politiker als auch auf die nachfolgenden
Familiengenerationen ein. Nicht zu unterschätzen ist daher auch ihr Einfluss auf die Bewahrung
des politischen Vermächtnisses des ersten deutschen Reichskanzlers.