Vorgestellt werden zwei unkonventionelle Beispiele neuerer Literatur bei denen die Gestalt des
Buchs seine Materialität und Architektur als konstitutive Dimensionen des literarischen Werks
selbst zu gelten haben: Anne Carsons Leporello-Buch Nox und Judith Schalanskys Verzeichnis
einiger Verluste. Carsons wie auch Schalanskys Buch entstanden als Dokumente des Erinnerns und
nehmen Bezug auf Abwesendes bzw. Abwesende: Carson gestaltete Nox als Memorialbuch für ihren
verstorbenen Bruder es enthält Fetzen persönlicher Erinnerungsstücke sowie fragmentarische
Notizen. Schalanskys Verzeichnis einiger Verluste bietet eine Zusammenstellung von Essays
Sachinformationen und Photos die sich auf zwölf verschwundene Objekte Orte Kunstwerke oder
natürliche Wesen beziehen.