Generalfeldmarschall Erich von Manstein (1887-1973) war einer der prominentesten Heerführer
Hitlers. Bis heute ist er im kollektiven Gedächtnis als glänzender Stratege und als
unpolitischer 'Nur-Soldat' lebendig geblieben. Dieses Bild hat er selbst entscheidend
mitgeschaffen nicht zuletzt durch seine Memoiren und seine engen Verbindungen zu Netzwerken
ehemaliger hoher Wehrmachtoffiziere. Manstein wurde mehr als jeder andere zu einer Symbolfigur
die nachhaltigen Einfluss auf das Bild der Wehrmacht in Medien und Politik der Bundesrepublik
ausübte auch in der Bundeswehr. Die Beteiligung der Heereselite am Vernichtungskrieg im Osten
verschwand wie seine eigene hinter der Wand eines angeblich nur nach den Gesetzen soldatischer
Pflicht geführten Krieges. Oliver von Wrochem hat in seiner eindringlichen kritischen Studie
die Biographie Mansteins in beispielhafter Weise mit der Formung des deutschen
Nachkriegsgedächtnisses verknüpft.