Joseph Ratzinger ist ein Intellektueller der aber nicht in die Gefahr des Intellektualismus
geriet sondern sich das gläubige Herz eines einfachen Christen bewahrt hat. Seine Werke und
Intentionen sind nur von seiner Verwurzelung im religiösen Leben der Kirche her zu verstehen.
Sie werden hier in ihren Kerngedanken vorgestellt. Joseph Ratzinger war Theologe der Liebe.
Seine Schriften und Reden sind nicht nur faszinierende Texte der Theologie sondern zum Teil
auch Liebesgeschichten. Aus seiner Liebe zu Gott und zum Mitmenschen erwuchs sein Plädoyer für
die Relevanz des Sozialen. Insofern ist sein Werk ein wesentlicher Beitrag zur Geschichte der
katholischen Soziallehre. Sein sozialer Sinn hat dabei seinen Blick auf die Einzigartigkeit des
Individuums nicht verdunkelt. Dessen Gefährdung hat er freilich nicht übersehen - vor allem die
Gefährdung durch den Egoismus der selbst die Heiligen heimsucht. Echte Liebe ist mit der
Wahrheit verknüpft: Ratzinger fühlte sich stets dem hohen Anspruch der Wahrheit verpflichtet
so stand er oftmals isoliert und unverstanden in einer Zeit der der Relativismus seinen
Stempel aufdrückte. Er war ein Mann des Mutes der - gelegen oder ungelegen - seinen
Überzeugungen unbeirrbar Ausdruck verlieh.