Anthropologische Rede ist konstitutiv für die neuzeitlich-moderne Mentalität des christlichen
Abendlandes und seiner Theologie. Was aber hat nun islamisches Denken damit zu tun? Das Buch
beurteilt die Genese der anthropologischen Schwerkraft des Westens neu ausgehend von der
Wahrnehmung eines nicht unerheblichen Einflusses der islamischen Geisteswelt im
Spätmittelalter. Dass der Islam seine eigene Modernitätsvergewisserung vor gar nicht so
unähnlichen Herausforderungen bestreiten muss wie das Christentum bleibt daher keine bloße
Vorahnung. Bis in die Zukunftsreflexion hineinreichende Betrachtungen erschließen in der
Konsequenz das aktuell mehr als notwendige Konzept einer ausdrücklich
theologisch-anthropologischen Profilierung christlich-muslimischer Interreligiosität.