Die Entstehung des Johannesevangeliums ist weiterhin ein umstrittenes Thema in der
Johannesforschung. Das betrifft insbesondere die Formation des Schlusskapitels Joh 21 die
kontrovers diskutiert wird. Ausgangspunkt dieser Studie ist das in den 1990er Jahren in Zürich
konzipierte literaturwissenschaftliche Relecture-Modell das mit
kulturwissenschaftlich-gedächtnistheoretischen Erkenntnissen über Prozesse kollektiver
Vergangenheitsbildung ins Gespräch gebracht wird. Dabei entsteht eine neue hermeneutische
Perspektive auf den Text und seine Entstehung deren Ertrag am Beispiel von Joh 21 expliziert
wird. Die Untersuchung leistet damit einen Beitrag zur hermeneutischen Reflexion innerhalb der
Johannesexegese und verbindet unterschiedliche innovative Ansätze zu einer neuen These für die
Entstehung des Johannesevangeliums.