Im Juli 2019 ist zwischen der Europäischen Union (EU) und der Türkei ein neuer Streit um
Bohrungen nach fossilen Brennstoffen vor der Küste Zyperns entbrannt. Dieser Konflikt stellt
eine unmittelbare Folge der bis heute ungelösten jahrzehntelangen Streitigkeiten zwischen
griechischen und türkischen Zyprern um die rechtliche Lage und Zukunft der geteilten Insel dar.
Die Auseinandersetzung spiegelt die bis heute spürbaren Auswirkungen der Geschichte und der
gegenwärtigen politischen Situation Zyperns auf die Beziehungen zwischen Europa und der Türkei
wider.Zypern steht aber nicht nur im Blickwinkel der EU. Auch die Vereinten Nationen richten
ihr Augenmerk bis heute auf die Insel. Österreichische UN-Soldaten haben seit 1964 dort
gemeinsam mit Soldaten anderer Nationen den Waffenstillstand überwacht der ein
Wiederaufflammen der Auseinandersetzungen zwischen griechischen und türkischen Zyprern
verhindern soll. Die Deutsche Marine wiederum nutzt Zypern seit 2006 als logistische
Operationsbasis im Rahmen der Mission UNIFIL im östlichen Mittelmeer um die Regierung des
Libanon bei der Sicherung der Seegrenzen zu unterstützen und örtlichen Waffenschmuggel zu
unterbinden.Der »Wegweiser zur Geschichte. Zypern« ist ein bilaterales Gemeinschaftsprodukt des
Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr sowie der
österreichischen Landesverteidigungsakademie. Er ergänzt inhaltlich den 2009 erschienenen
»Wegweiser zur Geschichte. Naher Osten«.18 Beiträge deutscher österreichischer und
internationaler Wissenschaftler beleuchten die Geschichte Zyperns die damit einhergehenden
aktuellen geo- sicherheits- sowie wirtschaftspolitischen Konflikt- und Problemfelder rund um
die Mittelmeerinsel.