Welchen Anteil besaßen die Generalstäbe der europäischen Mächte am Ausbruch der beiden
Weltkriege? Übernahmen sie wirklich die Gehirn- und Schaltfunktionen der Armeen? Oder sind
Generalstäbe und ihre Arbeitsweise durch Memoiren Propaganda und apologetische Literatur
lediglich verklärt und mystifiziert worden? Diesen Fragen gehen die Beiträge des Sammelbands
nach. Sie beleuchten dabei nicht nur bekannte Institutionen wie den preußisch-deutschen den
britischen oder den französischen Generalstab sondern nehmen auch die unbekannteren Stäbe der
ost- und südosteuropäischen Staaten in den Blick. Neben dem klassischen Bereich der
Kriegsplanung sollen dabei auch bislang vernachlässigte Aspekte der Generalstabstätigkeit
analysiert werden beispielsweise ihr Einfluss auf die Militärdoktrin oder die militärische
Geheimdienstarbeit. Auf ihre Stichhaltigkeit überprüft wird zudem die von bisherigen
Forschungen vorgebrachte These eines besonders elitären Charakters der
Generalstabsoffizierkorps.