In der Geschichte von Staat und Kirche in Deutschland hat wohl kaum ein Dokument so viele
Kontroversen ausgelöst wie das Reichskonkordat. Bis heute bildet der am 20. Juli 1933 zwischen
dem Heiligen Stuhl und dem nationalsozialistischen Deutschen Reich geschlossene
Völkerrechtsvertrag die Grundlage der Beziehungen. Der Vertrag war allerdings schon unter den
Zeitgenossen umstritten galt er vielen doch als 'Teufelspakt'. Im Zentrum der Studie steht die
Frage welche Diskurse um die Abgrenzung der Einfluss- und Machtsphären von Staat und Kirche
sich am Reichskonkordat entzündeten. Auf Grundlage neuer Quellen wirft die Untersuchung
erstmals einen umfassenden Blick auf die Geschichte des Reichskonkordates von der Weimarer
Republik bis ins geteilte Deutschland. Sie leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur
kirchlichen Zeitgeschichte ist diese doch ohne die Diskussionen um das Konkordat kaum zu
verstehen.