Am Ende einer Detailuntersuchung liegen oft nicht ausreichende Daten und Informationen für eine
zielgerichtete und e ziente Sanierungsplanung vor. Im Rahmen einer sanierungsvorbereitenden
Untersuchung müssen daher zusätzliche Informationen zur räumlichen Verteilung der Schadstoffe
und vor allem zu einer zuverlässigen Abschätzung des Schadstoffinventars im wasserungesättigten
und -gesättigten Untergrund erhoben werden. Der vorliegende Statusbericht befasst sich mit
Untersuchungs- und Auswertemethoden mit deren Hilfe die Planung einer Sanierungsmaßnahme
verbessert und vor allem die Sanierungsdauer und die Sanierungskosten zuverlässiger abgeschätzt
werden können. Diese Untersuchungen und Auswertungen sind als Ergänzung zu den in der Regel
standardmäßig eingesetzten Methoden zu verstehen. Die vorgestellten Methoden und Fallbeispiele
beziehen sich auf gesättigte Lockergesteinsgrundwasserleiter und auf organische Schadstoffe.
Die Vorgehensweise ist jedoch teilweise auch auf Standorte mit anorganischen Schadstoffen und
auf die ungesättigte Bodenzone übertragbar. Die grundlegenden Aspekte einer effzienten
Sanierungsplanung sind ein umfassendes Systemverständnis des Standorts das in einem
sogenannten Konzeptionellen Standortmodell zusammengefasst wird. Die Kenntnis des geologischen
Aufbaus und der Heterogenität des Untergrunds sowie der Schadstoffverteilung -speicherung und
des gesamten Schadstoffinventars sind von essentieller Bedeutung. Es werden die wichtigsten
Grundlagen Eigenschaften und Ansätze zur Beschreibung dieser Aspekte erläutert. Insbesondere
wird das 14-Compar-ment Modell (14-C Modell) vorgestellt mit dessen Hilfe eine Klassifizierung
eines Schadens hinsichtlich seiner Komplexität und damit seiner Zugänglichkeit für eine
Sanierung möglich ist. Es werden Verfahren vorgestellt mit denen die bodengebundenen
Schadstoffgehalte im Grundwasserleiter und die Schadstoffkonzentrationen im Grundwasser
bestimmt sowie Phasenkörper räumlich abgegrenzt werdenkönnen. Zur Ermittlung der
bodengebundenen Schadstoffkonzentrationen wird die Anwendung von Direct-Push-Verfahren mit
unterschiedlichen Detektoren und Liner-Bohrungen diskutiert. Zur Bestimmung der
Schadstoffkonzentrationen im Grundwasser werden die unterschiedlichen
Grundwassermessstellentypen und Beprobungsverfahren dargestellt und deren Anwendbarkeit für die
Ermittlung des Schadstoffinventars beschrieben. Die Untersuchungs- und Beprobungsverfahren
werden außerdem hinsichtlich ihrer Anwendung zur räumlichen Abgrenzung von Phasenkörpern
diskutiert. Das Schadstoffinventar ist die zentrale Kenngröße für eine zuverlässige Abschätzung
der Sanierungsdauer und Kosten. Zur Abschätzung des Schadstoffinventars wird der Zusammenhang
zwischen den einzelnen Messgrößen in den verschiedenen Kompartimenten erläutert und beschrieben
wie man daraus das Schadstoffinventar bestimmt. Ein wesentlicher Faktor der die Genauigkeit
des Schadstoffinventars bestimmt ist die Regionalisierung von Punktinformationen. Dazu werden
Vorgehensmöglichkeiten und Auswerteverfahren beschrieben wie z.B. Theissen-Polygone und andere
Interpolationsverfahren. Methoden zur Ermittlung der Heterogenität im Untergrund werden
vorgestellt. Die Anwendbarkeit von Bohrungen Direct-Push-Technologien hydraulischen
Untersuchungen und Tracerversuchen wird im Hinblick auf Untersuchungen von Schadstoffquellen
und Schadstofffahnen diskutiert. Außerdem werden geostatistische Verfahren zur Quantifizierung
der Heterogenität vorgestellt. Das Prinzip der numerisch-stochastischen Strömungs- und
Transportmodellierung wird erläutert. Anhand von Daten aus Direct-Push-Sondierungen wird
beispielhaft das sog. Lorenz-Verfahren beschrieben. Mit diesem Verfahren kann die Heterogenität
mithilfe von hochaufgelösten eindimensionalen Datensätzen quantifiziert werden. Die
Fallbeispiele umfassen Schadensfälle mit unterschiedlichen Schadstoffgruppen und
unterschiedlicher Heterogenität des Untergrunds. Bei einem LHKW-Schadensfall in stark heterogen