Im Südwesten Deutschlands ist in geohistorischer Zeit ein Wettstreit um die Europäische
Wasserscheide entbrannt also zwischen dem Einzugsgebiet des Rheins in Richtung Nordsee und der
Donau in Richtung Schwarzes Meer. Stets war die Donau auf der Verliererseite. Der letzte
schwerwiegende Verlust geschah vor rd. 20.000 Jahren durch die Anzapfung der Feldberg-Donau
durch die Wutach. Übrig blieb nur die Aitrach in einem für das kleine Flüsschen viel zu breiten
Tal. Weiter talab verliert die Donau zwischen Immendingen und Fridingen Wasser in den kalkigen
verkarsteten Untergrund. Der Autor stellt das bekannte Phänomen der Versickerung der Oberen
Donau zusammenfassend dar. Zahlreiche Markierungsversuche in den letzten fast 150 Jahren haben
gezeigt dass der größte Teil des versickernden Donauwasser zur Aachquelle fliesst der
wasserreichsten Quelle Deutschlands.Die unglückliche Grenzziehung zwischen den alten Ländern
Württemberg und Baden führte zu langjährigem erbittertem Streit um das Aachwasser der auch
die Erforschung dieses Phänomens (wegen des Verbleibs des Donauwassers) angeregt hat. Die
Versickerung des Donauwassers ist in trockenen Sommern so intensiv dass das Flussbett oft
vollständig trockenfällt. Das Gebiet zwischen der Donau und der Aachquelle wird eingehend im
Hinblick auf Geologie Hydrogeologie Wasserbeschaffenheit und Wasserwirtschaft beschrieben.
Ein signifikanter Teil der Ausführungen ist den immerhin 41 Markierungsversuchen durchgeführt
zwischen 1869 und 2001 mit unterschiedlichen Substanzen gewidmet an denen der Autor zum Teil
selbst federführend beteiligt war und deren Ergebnisse hier z. T. neu bearbeitet wurden. Eine
Bewertung der Markierungsversuche beschließt diese Abhandlung.