In zahlreichen Hexenprozessen standen Kinder im Mittelpunkt - als Angeklagte und als Zeugen der
Anklage. Kinder wurden wegen Hexerei hingerichtet oder brachten selbst Erwachsene in
Hexereiverdacht. Johannes Dillinger erklärt wie Hexenprozesse mit Kindern im Zentrum
entstanden und welche Rolle sie während der großen Hexenjagden spielten. Ausführlich geht er
auf Fallbeispiele aus ganz verschiedenen Regionen ein. In Hexenprozessen traten Schulkinder
Pfarrerssöhne und Mädchen 'aus bestem Hause' ebenso auf wie vernachlässigte Waisen
Straßenkinder und minderjährige Kriminelle.Die Schilderung all ihrer Fälle fördert Details zu
Tage die heute grotesk anmuten. Dillinger ordnet die Geschichten in den historischen Kontext
ein: Für ihn stehen die Kinder an der Schnittstelle von Erziehung und Magie. Ihre Geschichten
zeigen die Wandlungen im Verhältnis von Kindern Eltern und Schule. Zugleich fügen sie sich ein
in eine umfassende Weltsicht für die die Wirksamkeit von Zauber die Existenz des Teufels und
vieler Geister selbstverständlich war.