Die obrigkeitlich gelenkte Reformation ist unbestritten der historisch wirksamste und
dauerhafteste reformatorische Typus der die konfessionelle Landschaft Deutschlands und Europas
transkulturell bis in die Gegenwart geprägt hat. Damit tritt das Territorialfürstentum als
Institution damit treten aber auch die Territorialfürsten als agierende Persönlichkeiten
zentral in das Blickfeld. Sie gewannen als Strukturbegründer oder Strukturerneuerer
konstitutiven Einfluss auf die Neugestaltung von Staat Kirche und frühneuzeitlicher
Ständegesellschaft. Das Verhältnis von politischer Herrschaft fürstlicher Administration und
Durchsetzung der Reformation wird im vorliegenden Band in interdisziplinärer und europäischer
Perspektive neu zur Diskussion gestellt. Die Beiträge die auf eine Tagung an der Sächsischen
Akademie der Wissenschaften zu Leipzig im Herbst 2016 zurückgehen knüpfen damit an
Arbeitsfelder und Editionsprojekte an die an der Sächsischen Akademie seit Jahrzehnten einen
hohen Stellenwert haben.